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Unglaublich lecker, überraschend vegan!
Warenkunde

Voll auf die Kresse!

Auf dem Brot oder im Salat – Kresse verpasst vielen Gerichten einen würzigen Frischekick. Alle Infos zum gesunden Würzkraut inklusive Anleitung zum Kresse selber ziehen findet ihr hier.

Valentina
Valentina, Redaktion

Kresse ist ein echter Allrounder. Egal ob auf dem Butterbrot, auf gefüllten Eiern, im Kartoffelsalat, in Pasta, Suppen oder Fischgerichten – Kresse sorgt in vielen Gerichten für eine angenehm scharfe Würze. Doch das Kraut, das seinen Ursprung in Vorder- und Zentralasien hat, kann noch viel mehr! Die kleinen Keimlinge stecken nämlich voller Vitamine und gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe.

Kresse lässt sich übrigens auch kinderleicht selbst anbauen – egal ob im Garten, auf dem Balkon oder auf ein wenig Küchenpapier auf der Fensterbank. Wie’s funktioniert und wie garantiert nichts schief läuft, verraten wir euch in unserer Step by step-Anleitung.

Wie schmeckt Kresse?

Kresse hat einen senf- bis rettichartigen, leicht scharfen bis pfeffrigen Geschmack und Geruch, der auf das Vorkommen bestimmter Senfglykoside (Senföle) zurückzuführen ist. Diese Senföle dienen den Kressepflanzen als Fraßschutz – für uns Menschen bergen jene Inhaltsstoffe (die übrigens auch in Kraut, Kohlsprossen und Kohlrabi vorkommen) viele gesundheitsfördernde Eigenschaften.

Ist Kresse gesund?

In der traditionellen indischen Heilkunst (Ayurveda) wird Kresse seit Tausenden von Jahren eingesetzt, um Durchfall, Muskelschmerzen oder sexuelle Unlust zu behandeln. Doch was kann Kresse wirklich? Wir haben das Superfood genauer unter die Lupe genommen.

Die in der Kresse enthaltenen Senföle wirken einer Schilddrüsenüberfunktion entgehen, indem sie dafür sorgen, dass nicht zu viel Jod in die Schilddrüse gelangt. Die Schilddrüse entspannt und beruhigt sich. Als Extrakt kann Kresse den Blutzuckerspiegel regulieren. Das liegt am enthaltenen Chrom, das die Aufnahme von Zucker in die Zellen verbessert. Auch zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden Kressepräparate angewandt, da Kresse blutverdünnend wirkt und so den Blutdruck senkt. Bei Magen- und Darmbeschwerden kann ein Gemisch aus Kressesamenpulver, Wasser und Honig reizlindernd wirken, denn der entstehende Schleim legt sich wie ein Schutzfilm auf die Magen- und Darmschleimhaut und hemmt so Irritationen und Infektionen. Und das Vitamin C, das in Kresse reichlich enthalten ist, wirkt schleimlösend und entzündungshemmend, weitet die Bronchien und hilft gegen Erkältungen.

Fazit: Die würzigen Kressekeimlinge stecken voller gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe. Ein Grund mehr, das Kraut noch öfter in eure Lieblingsgerichte zu integrieren!

Welche Nährwerte hat Kresse?

Gartenkresse enthält pro 100 g verzehrbarer Anteil:

  • 33 kcal Energie
  • 0,7 g Fett
  • 2,5 g Kohlenhydrate
  • 4,2 g Eiweiß

Welche Kressesorten gibt es?

Kresse gibt es in vielen verschiedenen Sorten, die aus unterschiedlichen Pflanzenfamilien stammen und die sich hauptsächlich in ihrem Aussehen unterscheiden. Die bekanntesten Kressearten sind Gartenkresse, Brunnenkresse und Kapuzinerkresse.

Gartenkresse in Polaroidrahmen.

Die Gartenkresse ist ein einjähriges Kraut mit sehr feinen, gefiederten Blättern, das sich aufgrund seines schnellen Wachstums besonders gut für den Anbau auf dem heimischen Fensterbrett eignet. Im Frühjahr findet ihr bereits gekeimte Gartenkresse häufig in kleinen Papierschalen im Supermarkt.

Brunnenkresse im Polaroidrahmen.

Die Brunnenkresse ist eine mehrjährige Staude, die bevorzugt auf sehr feuchten Böden und entlang von fließenden Gewässern wächst, für den Anbau auf der Fensterbank ist sie also eher weniger geeignet. Die Blätter der Brunnenkresse sind eher rundlich und haben einen leicht pikanten Geschmack.

Daikonkresse im Polaroidrahmen.

Die Daikonkresse kommt ursprünglich aus Japan. Der Name bezieht sich auf ihre Herkunft: Die Kresse kommt von der Daikonrübe, einer japanischen Rettichart. Geschmacklich ist sie ein wenig milder als Radieschen- oder Rettichsprossen. Aufgrund der dunkelrot-violetten Farbe macht sich die Daikonkresse besonders gut als Dekorationsbeilage auf Salat.

Last but not least: Die Kapuzinerkresse. Diese wird wegen ihrer leuchtend orangefarbenen Blüten häufig zur Dekoration von Suppen oder Salaten verwendet. Die Blätter der Kapuzinerkresse sind mit bis zu 7 cm Länge deutlich größer als die Blätter anderer Kressesorten.

Welche Kresse am besten schmeckt? Probiert euch durch und entscheidet selbst!

Wie wird Kresse zubereitet?

Die zarten Keimblätter der Kresse lassen sich super schnell und einfach zubereiten. Am besten erntet ihr sie frisch: Dafür die einzelnen Stiele knapp über der Erde mit einer Schere abschneiden.

Ihr könnt mit der Kresse Brotaufstriche verfeinern. Kressebutter zum Beispiel schmeckt sehr gut zu frischem Baguette oder gegrilltem Fleisch, Fisch und Gemüse. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Rib Eye Steak oder einer gegrillten Dorade, auf der die mit Kresse verfeinerte Butter langsam zerläuft? Oder vielleicht tauscht ihr die Kräuterbutter auf dem gegrillten Maiskolben ab sofort gegen die würzige, leicht scharfe Kressebutter und bringt damit mal frischen Wind ins Maiskolben-Game?. Auch geil: die Kressebutter über die heißen Smashed Potatoes geben für noch mehr Geschmack!
Ihr seht, die Möglichkeiten sind unendlich, ein einfaches Gericht mit der geschmackvollen Butter zu verfeinern. Und das Beste? Kressebutter ist ganz fix zubereitet: Einfach die abgeschnittenen Blätter einer ganzen Kresseschale mit einem Paket weicher Butter vermengen. Das Ganze mit Salz, je nach Geschmack auch Kräuter- oder Meersalz, und Pfeffer würzen. Wer mag, mischt noch ein wenig frischen Zitronensaft oder Knoblauch unter. Die Masse auf ein Stück Alufolie geben, zu einer Rolle formen und eine Stunde kaltstellen.

Kresse schmeckt außerdem sehr gut mit Frischkäse oder Quark. Aber auch im Salat oder auf warmen Suppen sorgt die Kresse für ein würzig-scharfes Aroma. In Essig eingelegt kann Kresse als Kapernersatz verwendet werden. Wie bei vielen Kräutern und Gewürzen gilt allerdings auch bei Kresse: weniger ist mehr! Um den Geschmack und die Aromen anderer Zutaten nicht zu überdecken, solltet ihr mit der würzigen Kresse also besser sparsam umgehen.

Zum Trocknen eignet sich Kresse übrigens nicht, ebenso wenig zum Erhitzen, da sie so schnell einen bitteren Geschmack entwickelt.

Kann man Kresse selbst anpflanzen?

Kresse selber ziehen ist kinderleicht! Ihr braucht weder Garten noch Balkon, Kresse wächst je nach Art sogar auf Watte oder auf etwas feuchtem Küchenpapier auf eurer Fensterbank. Die Kresse zieht ihre Nährstoffe in den ersten Wachstumstagen nämlich nur aus dem Nährstoff-Depot des Samens und nicht aus der Erde.

Noch einfacher gelingt der Kresseanbau mithilfe von Keimgeräten aus Ton oder Kunststoff. Fortgeschrittene können auch Sprossenzuchtgeräte verwenden, die sogar die Bewässerung automatisch übernehmen. Cool!

Kresse wächst super schnell und stellt kaum Ansprüche an den Untergrund, so lange für ausreichend Feuchtigkeit gesorgt ist. Im Freien solltet ihr Kressesamen zwischen Mai und September aussäen, im Haus könnt ihr Kresse das ganze Jahr über ziehen. Nach dem Aussäen könnt ihr der den Keimlingen mit ein wenig Geduld beim Wachsen zusehen, nach spätestens zehn Tagen dürft ihr dann ernten und verkosten. Tipp: Erst unmittelbar vor dem Verzehr ernten, sonst verliert die Kresse schnell an Wasser und Aromen.

Während sich Gartenkresse ganz einfach im Haushalt anpflanzen lässt, eignet sich Brunnenkresse eher für den Anbau im Freien, da die Pflanze größer wird und im Topf nicht so gut wächst wie im Garten. Die Kapuzinerkresse wächst am besten, wenn sie es windgeschützt und trocken hat.

Anleitung: Kresse ziehen auf der Fensterbank

Haben wir den Hobby-Gärtner in euch geweckt? Super! Dann erfahrt ihr in unserer Anleitung, wie ihr Gartenkresse in sieben Schritten ganz einfach selbst anpflanzen könnt.

Was ihr braucht: 1 Gefäß, 1 Wattebäuschchen, 1 Packung Kressesamen und Wasser. Das war's!

Step 1: Watte in ein Gefäß mit Wasser geben, bis sie sich vollgesogen hat. Das Anpflanzen von Kresse funktioniert übrigens auf jeder Art von Watte, auch mit Wattepads zum Make up-Entfernen. Achtet jedoch darauf, Watte aus Bio-Baumwolle zu verwenden.

Step 2: Watte herausnehmen und vorsichtig ausdrücken.

Step 3: Ein Gefäß mit Watte auslegen. 

Step 4: Kressesamen großzügig auf der Watte verteilen, dabei darauf achten, dass sich keine „Samenhaufen“ bilden. Damit die Samen genug Licht abbekommen, sollten sie unbedingt unbedeckt bleiben.

Step 5: Watte regelmäßig mit einem Wasserzerstäuber feucht halten. Aber bitte nicht übertreiben – Staunässe mögen die Kressesamen gar nicht!

Step 6: Geduld, Geduld, Geduld.

Step 7: Nach wenigen Tagen beginnen die Samen zu keimen und können geerntet werden.

Wo kann man Kressesamen kaufen?

In Garten-Centern, Baumärkten oder im Internet könnt ihr Kressesamen das ganze Jahr über kaufen. Je nach Saison findet ihr die Samen auch im Supermarkt.

Rezepte mit Kresse

Von der klassischen Stulle über leckere Pastagerichte bis hin zu kreativen Tatar-Variationen – das sind unsere Lieblingsrezepte mit Kresse. Viel Spaß beim Nachkochen!

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