Unglaublich lecker, überraschend vegan!
Grundrezepte

Hoch die Hände, Knödel-Zeit!

Heißt doch so, oder?! Im Hause FOODBOOM ist das zumindest der Fall. Sobald in der Küche mit Knödeln jongliert wird, drehen alle durch. Und womit? Mit Recht!

Miriam
Miriam, Redaktion

Knödel sind DIE Beilage der Nation! Klingt jetzt vielleicht etwas sehr patriotisch, aber ich denke, ihr wisst, was ich meine. Ganz egal aus welchem Teil Deutschlands man stammt, Knödel kommen eigentlich immer auf den Tisch. Und zwar auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen. Es gibt keine Grenzen in der Knödel-Welt und genau das ist ja das Schöne daran!​

Woher kommt der Knödel?

Wie schon gesagt: Knödel gibt es überall. Und jede Ecke Deutschlands hat ihr spezielles „Signature Dish“ bzw. ihren Signature Knödel“. Oder Kloß. Je nachdem wie man ihn eben nennt. Und genau das ist das Problem, wenn man sich auf die Suche nach dem „Ur-Knödel“ macht. Der Knödel ist in sehr vielen Regionen ein absolutes Traditionsgericht. Und seine Erfindung wird von mindestens genauso vielen Regionen für sich beansprucht. Thüringer Klöße gibt es nachweislich seit ca. 1800, das erste Knödelrezept aus Franken wurde vermutlich um 1850 gedruckt und die Österreicher können sich auf ein Tiroler Fastenknödel-Rezept aus dem 16. Jahrhundert berufen. Wer jetzt aber tatsächlich den allerersten Knödel gerollt hat, ist nicht eindeutig belegt. Aber wir können festhalten: Jeder wäre es gern gewesen!

Welche Knödel gibt es?

Kartoffelknödel

Man kennt ihn, man liebt ihn. Und vor allem wird man mit ihm groß. Zumindest war der „Kloß mit Soß“ mein allererstes richtiges Sonntagsessen. Der geht nämlich auch ganz gut ohne Zähne. Lang lang ist’s her. Aber bis heute ist der Sonntagsbraten für mich erst so richtig perfekt mit Kartoffelklößen. Ob der Teig aus rohen Kartoffeln gemacht wird oder „halb-halb“ – also ein Mix aus gepressten gekochten Kartoffeln und roh geriebenen Kartoffeln – ist mir dabei relativ egal.

Es gibt nur zwei Dinge, die bei self-made Kartoffelknödeln wichtig sind:

  1. Die Kartoffel. Wir empfehlen unbedingt mehligkochende Kartoffeln zu verwenden! Durch die Stärke, die darin enthalten ist, halten die Knödel beim Garen nämlich viel besser zusammen.
  2. Das Brot. Die in Butter kross gebratenen Brotwürfelchen sind ein absolutes Muss im Herzen jedes Kartoffelknödels. Erst so wird aus dem runden Ding ein echt rundes Ding!
Ein gefüllter Speckknödel mit Schmelze liegt in einer Pfanne, die auf einem Holzbrett steht.
Pimp the Kartoffelknödel: Speck, Champignons und Schinken geben dem Knödel richtig Power.

Semmel- und Brezenknödel

Im Kampf der (herzhaften) Knödel sind diese beiden tatsächlich meine absoluten Favoriten. Sobald ich Brötchen oder Laugengebäck vom Vortag übrighabe werden daraus Knödel gemacht. Das Beste ist nämlich, dass man die restlichen Zutaten eigentlich immer zuhause hat. Etwas Milch, Eier, Zwiebel, (TK-)Petersilie, Muskat, Salz und Pfeffer – mehr braucht es gar nicht! Perfekt, oder?!

Aber wo ist der Unterschied zwischen Semmelknödel und Brezenknödel? Berechtigte Frage! Es gibt zwei Hauptunterschiede zwischen diesen beiden Knödelvarianten:

  1. Die Grundzutat: Wie der Name schon verrät, werden Semmelknödel aus Semmeln hergestellt. Also aus herkömmlichen Brötchen, Schrippen, Semmeln eben (üblicherweise aus Weißmehl). Baguette geht übrigens auch. Brezenknödel dagegen bestehen hauptsächlich aus Laugengebäck. Dabei ist es ganz egal ob man Brezen, Laugensemmeln oder Laugenstangen verwendet. Wobei sich letztere wesentlich leichter würfeln lassen – kleiner Tipp an dieser Stelle! 
  2. Die Form: Semmelknödel haben die Form von Tennisbällen. Wichtig: Nur die Form, nicht die Konsistenz. (Eines unserer besten FOODBOOM-Rezepte dazu findet ihr übrigens direkt hier: Semmelknödel mit Pfifferling-Rahmsauce.) Brezenknödel dagegen werden zu einer kompakten Rolle von ca. 5 cm Durchmesser geformt und sehen aus wie überdimensionale Bonbons. Was unter anderem daran liegt, dass sie in Frischhalte- und in Alufolie (oder in ein Küchentuch) gewickelt werden, damit beim Garen kein Wasser an den Teig gelangt.
    Pfifferlinge Semmelknödel
    Pilze und Knödel – eine Kombi, die einfach schmeckt.

    Hefeknödel

    Hefeknödel sind DIE Perfektion der Fluffigkeit. Und damit sind sie die besten Begleiter für Gerichte mit viiiiiiiiel Sauce ­– ein würziges ungarisches Gulasch zum Beispiel. Die Grundzutaten sind auch hier wirklich basic: Mehl, Hefe, Milch, Eier, Salz und eine Prise Zucker. Mehr braucht es nicht zum Knödel-Glück.

    Das Beste aber an den Hefeknödeln ist, dass sie super flexibel sind! Sie schmecken nämlich auch süß mega lecker! Dazu einfach ein bisschen mehr Zucker zur Grundmasse geben und schon wird daraus ein süßer Hefekloß. Diese werden je nach Region auch Dampfnudeln oder Germknödel genannt. Apropos, kennt ihr schon unser Rezept für Germknödel mit Kirschkompott?!

    Auf einem Teller liegen Germknödel mit Kirschsauce
    Holt euch den Skihütten-Klassiker nach Hause: Germknödel mit fruchtigem Kirschkompott.

    Topfenknödel

    Und weiter geht’s in der Süßknödel-Abteilung! Nämlich mit Topfen (zu Deutsch Quark). Ein bisschen Grieß, Ei, Mehl und Zucker dazu, alles vermengen und fertig ist der Teig für eine der besten Nachspeisen der Welt! Besondere Beachtung gilt hier zusätzlich der Füllung, die darf (eigentlich) aus allem Möglichen bestehen: einem Stück Schokolade oder Nougat, einer kleinen Marille oder Erdbeere oder auch nur einem Stückchen Würfelzucker. Wir bei FOODBOOM lieben die Topfenknödel im Miniformat. Denn ein Knödel ist uns nie genug!

    Mini Topfenknödel mit Fruchtkompott mit Besteck.
    Die Semmelbrösel-Zucker-Mischung gibt den Topfenknödeln einen extra Gaumenkick.

    Wie kocht man Knödel?

    Ha, hier steckt der Fehler schon in der Frage: Knödel werden nämlich nicht gekocht. Sonst besteht die Gefahr, dass sie zerfallen. Und das will ja keiner. Daher: Einen großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen (Knödel brauchen Platz!), die Knödel vorsichtig hineingeben und bei mittlerer Hitze einfach nur ziehen lassen. In dem siedenden Wasser garen die Knödel ganz vorsichtig vor sich hin, bis sie irgendwann an der Oberfläche schwimmen. Und das ist euer Zeichen: Jetzt sind die Knödel fertig! Das sollte nach ca. 20–25 Minuten der Fall sein, je nachdem wie groß ihr eure Knödel geformt habt.  

    SOS: Warum fallen Knödel auseinander?

    Knödelbrei statt Knödelparty? Das ist wirklich zum Heulen! Es gibt eigentlich nur drei Gründe, die dafür verantwortlich sein können:

    1. Zu viel Flüssigkeit im Teig: Also entweder habt ihr zu viel Milch zur Semmelknödelmasse gegeben oder aber die rohen Kartoffeln nach dem Reiben nicht fest genug ausgepresst. Hier hilft es, wenn ihr einfach noch etwas Mehl, Brot oder Kartoffelstärke zur Masse gebt.
    2. Zu weiches Brot: Wenn das Brot zu frisch ist, saugt es die Flüssigkeit nicht so gut auf. Das gleiche kann leider auch passieren, wenn man Toastbrot verwendet. Deswegen wirklich am besten Brötchen oder Laugengebäck vom Vortag nehmen! Das ist schön trocken und damit perfekt geeignet für Knödel.
    3. Zu viel Hitze: Wie schon gesagt, Knödel dürfen niemals kochen! Daher das Wasser nur kurz aufkochen lassen, Hitze reduzieren, Knödel vorsichtig hineingeben und ziehen lassen. 

    Wenn ihr diese Punkte beachtet, kann eigentlich nichts schiefgehen! Um auf Nummer sicher zu gehen, empfehlen wir trotzdem: Den Probeknödel! Mit dem Probeknödel könnt ihr am besten feststellen, ob Konsistenz und Geschmack passen. Einer für alle, alle für einen sozusagen!

    In Knödel-Laune? Hier sind unsere besten Rezepte

    Bock auf mehr?

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