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Der Barlöffel: The Bartender's (best) friend!

Sagt es nicht dem Shaker, aber der Barlöffel ist der geheime beste Freund des Bartenders. Auch weil er ein unscheinbares Multitalent ist. Wir verraten euch, was dieses Bartool alles kann und warum ihr in eurer Hausbar nicht darauf verzichten solltet.

Judith
Judith, Redaktion

Es gibt einen Grund, warum "geschüttelt und nicht gerührt" in die Filmgeschichte eingegangen und wohl eines der meistgenutzten Zitate ist, wenn es auch nur im Entferntesten um Drinks geht. Schuld ist der Barlöffel. Ok, und James Bond.
Einen Cocktail im Shaker über die Schulter zu schwingen, sieht cool aus. Keine Frage. Wenn man die Technik aber (noch) nicht beherrscht, kann aber schnell etwas daneben gehen. Auftritt des Barlöffels: Wenn ihr einen Drink mit ihm mixt, braucht ihr nicht so viel Übung wie beim Shaker, um professionell und elegant zu wirken. Das Tool an sich sieht gut aus und mit ein paar einfachen Tricks, lässt euch der Barlöffel wie ein Profi wirken.

Aber nicht ohne mein Rührglas

Der Barlöffel ist also der beste Freund des Bartenders. Aber wer ist der beste Freund des Barlöffels? Richtig, das Rührglas. Mit dieser Kombi könnt ihr euren Drink nicht nur schnell und ohne viel Kleckern mixen, sondern auch effektiv kühlen. Bevor wir zur Anwendung kommen aber noch ein paar grundlegende Infos zum Barlöffel.

Der Barlöffel: schön und mit Köpfchen

Im besten Fall sieht ein Barlöffel nicht nur gut aus, sondern erledigt vor allem seinen Job. Der klassische Barlöffel ist meist aus Metall. So liegt er gut in der Hand und gibt euch die nötige Kontrolle, um ordentlich zu rühren. Die Länge des Stiels schwankt zwischen 20 und 30 Zentimetern - es gibt aber auch Varianten mit stolzen 50 Zentimetern. So passt der Löffel bequem in hohe Cocktailgläser, aber vor allem auch in Rührgläser. Häufig ist der Stiel außerdem gedreht - das ist nicht nur praktisch, weil ihr ihn so nicht mit dem langen Eislöffel verwechselt, sondern auch, weil die geschwungene Form beim Rühren weniger rutscht und einen geringeren Widerstand im Glas verursacht.​

Natürlich kann der Barlöffel auch, was alle anderen Löffel am besten können: Flüssigkeiten messen. Über den Daumen passen etwa 5 Milliliter auf einen Barlöffel, ähnlich wie bei einem Teelöffel. Wenn ihr in einem Rezept also das Kürzel "BL" lest, bedeutet das einfach "Barlöffel". Übrigens, aus der Kategorie "unnützes Wissen": Die Laffe ist der flache Teil des Löffels, was sie so alles kann, lest ihr weiter unten.

Eine Hand rührt mit einem Barlöffel in einem Rührglas.
Der Barlöffel in Aktion: Drinks wie der Old Fashioned können auf Eis im Rührglas gerührt werden.

Wann wird geschüttelt - und wann wird gerührt?

Ganz grundsätzlich richtet sich die Zubereitungsart nach euren Zutaten. Flüssigkeiten mit sehr unterschiedlichen Konsistenzen oder auch Drinks, die auf Eiweiß setzen, brauchen die volle Kraft des Shakers. Cocktails, die vor allem auf unterschiedliche Spirituosen basieren und nur gut gekühlt werden sollen, sind im Rührglas mit Barlöffel gut aufgehoben. Oder noch einfacher gesagt: Die meisten Drinks, die durchsichtig sind, können guten Gewissens gerührt werden, so wie der Manhattan. Denn durch das Rühren gelangen keine Eissplitter in den Drink und er verwässert nicht. Undurchsichtige Cocktails mit Säften, Früchten oder Sahne gehören in den Shaker.

Klassischer Manhattan Cocktail mit Whisky und Wermut in einer Cocktailschale mit Kirschen auf einem Holzspieß.
Ein klarer Drink, wie der Manhattan, gelingt am besten mit einem Barlöffel und Rührglas.

Special Features: Mehr als nur Rühren

Wenn ihr glaubt, der Barlöffel ist nur zum Rühren da, solltet ihr noch einen genauen Blick auf sein Ende werfen. Dort verbirgt sich Special Feature Nummer Eins. Seine zweite Funktion zeigt sich erst, wenn ihr den Löffel auf die Rückseite dreht…

Das andere Ende des Löffels: Muddeln

Es ist kein Zufall, dass die meisten Barlöffel ein hübsch geformtes Ende haben. Denn dieser Teil dient auch als kleiner Stößel und eignet sich perfekt, um Zucker, Minze oder Früchte leicht anzudrücken oder sogar etwas zu muddeln. Außerdem bildet er ein angenehmes Gegengewicht zum langen Löffelstiel und gibt beim Rühren einen balancierten Schwung.

​Die andere Seite des Löffels: Floaten

​Falls ihr euch schon mal gefragt habt, wie Cocktails wie der B52 ihre einzelnen Schichten bekommen, solltet ihr diese Funktion des Barlöffels kennenlernen. Wenn ihr die Löffelseite umdreht, lassen sich die einzelnen Zutaten vorsichtig über den Rücken ins Glas gießen. Ohne diesen Trick haben die Flüssigkeiten zu viel Schwung und vermischen sich direkt. Die Angeber unter euch, können auch versuchen, die Zutaten über den Stiel laufen zu lassen - wenn er gedreht ist.
Natürlich gilt hier auch das Gesetz der Dichte: Schwerere Zutaten wie Sirup kommen zuerst ins Glas, leichtere, wie Sahne und Co., werden vorsichtig darauf geschichtet. Der White Russian ist ein guter Cocktail, um das Floaten mit einer einfachen Schicht zu üben. In Japan gibt es übrigens nicht nur die längsten Barlöffel, sonder auch welche, die eine Gabel anstelle eines Stößels haben, mit der zum Beispiel Früchte aufgespießt werden können.

So benutzt ihr euren Barlöffel richtig

Ihr denkt, Rühren kann jedes Kind? Gut, stimmt schon irgendwie. Aber wir wollen ja dabei auch gut aussehen, professionell wirken und den perfekten Drink mixen. Und das geht am besten so:
Ihr haltet den Löffelstiel locker zwischen den Fingern und rührt aus dem Handgelenk. Der Trick ist, den Löffel nah am Glasrand zu führen, um einen kleinen Wirbel aus Eiswürfeln und Flüssigkeit in der Mitte zu erzeugen und die Würfel mit der Laffe "mitzureißen", ohne sie zum Splittern zu bringen. Je schneller ihr rührt, umso weniger Schmelzwasser bildet sich. Der Drink ist übrigens kalt genug, wenn das (Rühr-)Glas von außen beschlägt.

Sahne floaten in den White Russian mit einem Rührlöffel.
Beim Floaten ist viel Fingerspützengefühl gefragt - und die Rückseite eines Barlöffels.

Darauf solltet ihr beim Kauf achten

Ob ihr 3 oder 30 Euro für euren Barlöffel ausgeben wollt, liegt an euch. Dass die Variante für 3 Euro keine langfristige Investition in eure zukünftige Hausbar ist, ist klar. Ansonsten solltet ihr euch Folgendes fragen:

  • Wollt ihr flexibel sein und mögt Tools, die mehrere Funktionen haben? Dann wählt einen Barlöffel mit Muddler am Ende.
  • Ihr wollt eine Angeber-Optik und alle Funktionen? Wenn ihr bereit seid ein paar Euro mehr auszugeben, investiert in einen Löffel mit austauschbaren Aufsätzen.
  • Ihr wollt den absoluten Standard? Dann könnt ihr auch zum schlichten Löffel ohne Muddlerzusatz greifen. Aber …
  • Setzt auf Edelstahl und achtet auf die Laffe: Schließlich soll euer Barlöffel länger als einen Cocktail halten. Deshalb solltet ihr euch ansehen, ob der Löffel aus einem Stück ist, oder ob die Laffe angeschweißt wurde. Findet ihr eine Edelstahl-Prägung auf dem Löffel, habt ihr gute Chancen, dass er euch lange erhalten bleibt - außerdem darf er dann auch in den Geschirrspüler.

Nicht vergessen: Auch, wenn er schön ist, in fertigen Drinks hat der Barlöffel nichts zu suchen

Ein Barlöffel gehört keinesfalls in den Drink, wenn ihr ihn serviert. Auch wenn Verwechselungsgefahr mit dem Cocktail- oder Eislöffel besteht. Der Barlöffel ist tatsächlich nur für die Zubereitung des Drinks gedacht. Wenn ihr trotzdem der Meinung seid, eure Kreation müsste ab und zu gerührt werden, serviert sie mit einem sogenannten "Stirrer", also einem Rührstab ohne Löffel.

Hier seht ihr den Barlöffel in Aktion:

Mit diesen Tools baut ihr eure eigene Hausbar

Ihr träumt von eurer eigenen kleinen Bar? Wir verraten euch, auf welche Tools ihr nicht verzichten könnt - und wie ihr sie am besten nutzt: 

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