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Warenkunde

Quit playing games with my heart: Alles Wissenswerte über Quitten

Quitten sind die saisonalen Nachzügler des Jahres. Wann sie reif sind, wie sie schmecken und wie ihr sie in leckeren Rezepten verarbeitet – das erfahrt ihr bei uns.

Céline
Céline, Redaktion

Eine Scheibe frisches Brot mit viel Butter und Omas süßem Quittengelee – das ist die ultimative Kindheitserinnerung für viele und auch mein erster Kontakt mit den quittengelben Herbstfrüchten gewesen. Und wenn ich ehrlich bin: auch der einzige. Quitten sind lange in der „zu aufwändig“-Versenkung verschwunden. Vielleicht, weil sie nicht roh zu verzehren sind wie Äpfel und mehr Liebe brauchen als süße Birnen? Aber seid euch sicher: Die kleine Extrabetüddelung lohnt sich, denn wer sich einmal an unser Quittengelee getraut hat, wird es immer wieder tun. Wir haben euch alle Infos, Tipps und natürlich leckere Rezepte zusammengestellt, die ihr für das große Comeback der Quitte braucht.

Quitten: Aussehen, Sorten und Geschmack

Reife Quitten sind von außen leuchtend gelb und strahlen schon von Weitem am Baum. Wer ihrem duftenden Lockruf folgt und direkt probieren will, beißt sich aber wortwörtlich die Zähne aus: Ihre Schale und das helle Fruchtfleisch sind sehr hart. Die Schale ist, solange sie am Baum hängt, außerdem von einer Art „Pelz“ überzogen. Wenn man die auch Honigapfel genannte Frucht aufschneidet, findet man ähnlich wie beim Apfel ein Gehäuse mit Kernen.
Die unzähligen Quittenarten werden der Einfachheit halber in zwei Sorten unterschieden: Apfelquitten und Birnenquitten. Diese Bezeichnung hat nichts mit ihrem Geschmack zu tun, sondern ganz einfach mit ihrer Form und Optik. Apfelquitten sind rundlicher als Birnenquitten, die wiederum (Surprise, Surprise) eher birnenförmig sind.
Apfelquitten sind im Geschmack intensiver, sie schmecken säuerlich-herb und fruchtig-zitronig. Birnenquitten sind insgesamt milder und ein bisschen weicher.

Quitten dekorativ auf einem Teller
Leuchtend gelb sind diese reifen Birnenquitten im September.

Erntezeit der Quitte: Wann haben sie Saison?

Quitten sind richtige Nachzügler was die Erntezeit der Baumfrüchte betrifft. Die ersten Quitten sind Ende September reif, die letzten Sorten werden bis in den November hinein geerntet. Ob eine Quitte reif ist, erkennt man an dem Farbwechsel von grün zu gelb. Die Quitte verliert dann ihren feinen Flaum, der sie am Baum vor der Sonne schützt, und ist bereit für die Ernte. Geerntet werden sollten die Quitten auf jeden Fall vor dem ersten Frost. Sind die Quitten dann noch nicht vollständig reif ist das kein Problem, da sie noch ein wenig nachreifen.

Quitten: Kalorien und Nährstoffe

Eine Quitte bitte, denn die Früchte sind äußerst gesund: Sie enthalten viele Ballaststoffe, die die Verdauung anregen, aber auch Magnesium, Vitamin C und andere Antioxidantien, die das Immunsystem im Herbst stärken. Auch ihr Kaloriengehalt ist im grünen Bereich: Pro 100 Gramm schlägt sie gerade einmal mit ca. 38 kcal zu Buche. Dann dürfen es getrost auch mal ein paar mehr Quitten sein, oder?

Quitten zubereiten

Nun geht es ans Eingemachte: Bevor ihr das Messer ansetzt, sollte die Quitte vom restlichen Pelz befreit werden, da dieser besonders bitter schmeckt. Dies geht am besten, indem ihr die Schale mit Küchenpapier oder einem grobmaschigen Küchentuch abreibt. Anschließend könnt ihr die Quitte mit sauberer, pelzfreier Schale verarbeiten.

Je nachdem, für welches Rezept ihr euch entschieden habt, ist es sinnvoll die passende Quitte auszuwählen. Für ein Quittengelee eignen sich besonders aromatische Apfelquitten, für einen Quittenkuchen eignet sich eher die etwas weichere Birnenquitte.
Wenn ihr mal keine Quitten bekommt oder keine Lust auf Entsaften habt, könnt ihr in manchen Reformhäusern auch direkt ungesüßten Quittensaft für euer Gelee oder den Quitten-Drink kaufen. 

Quitten in der Hand, die mit einem Küchentuch den Pelz abgeputzt bekommen,
Quitten müssen vor der Verarbeitung von ihrem Pelz befreit werden, da dieser sehr bitter schmeckt.

Kann man Quitten roh essen?

Eher nicht. Die bei uns wachsenden Quitten sind zum Einen aufgrund des harten Fruchtfleisches roh sehr schwer zu kauen, zum Anderen schmecken sie ungekocht auch sehr bitter, holzig und säuerlich. Auch gesundheitlich ist der ungekochte Genuss einer Quitte nicht zu empfehlen: Die Kerne im Inneren der Frucht enthalten Blausäure, die für den Menschen giftig ist. Diese also besser immer entfernen.

Es gibt jedoch auch Quittensorten aus Südamerika, der Türkei oder auch Südosteuropa, die auch roh verzehrt werden können. Informiert euch hier genau, mit welcher Sorte ihr es zu tun habt, wenn ihr die gelben Früchte zum Beispiel auf dem Markt findet.

Kerngehäuse wird aus der Quitte entfernt
Die Kerne der Quitte enthalten Blausäure – diese also besser immer entfernen.

Quitten kaufen und aufbewahren

Wenn ihr nicht zufällig das Glück habt einen Quittenbaum im Garten stehen zu haben, ist die Beschaffung der gelben Prachtstücke manchmal gar nicht so einfach. Habt ihr einen Wochenmarkt oder einen gut sortierten Gemüsehändler in der Nähe, schaut ab Anfang Oktober dort vorbei und fragt, ob er Quitten im Sortiment hat. Ein paar Privatpersonen mit einem Quittenbaum bieten die Früchte auch bei eBay Kleinanzeigen an, teilweise sogar kostenlos.

Wenn ihr die Quitten einmal ergattern konntet, verarbeitet sie am besten direkt. Ansonsten lassen sich reife Exemplare bei 0–2 °C etwa eine Woche lagern. Unreife Quitten halten kühl gelagert bis zu 3 Monate. Überhaupt gelagert werden sollten nur unversehrte Früchte. Haben sie braune oder matschige Stellen, sollten diese entfernt und der Rest der Frucht direkt verarbeitet werden. Sind die Früchte von Schimmel befallen, solltet ihr sie keinesfalls mehr verarbeiten. 

Quitten verarbeiten: Rezepte mit Quitten

Last but not least bekommt ihr nun endlich das, was ihr eigentlich von Anfang an haben wolltet: Unsere besten Quitten-Rezepte. 

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