Seit gestern ist es offiziell: Das Europaparlament hat für ein Verbot von Wegwerfprodukten aus Plastik gestimmt. Natürlich ist der Kompromiss noch nicht ausgehandelt. Doch Strohhalme, Teller, Löffel und Gabeln aus Plastik, die es in unzähligen Regalen zu kaufen gibt, sollen verbannt werden.
Wir feiern ausgelassene Partys, bei denen wir süffiges Bier aus roten Plastikcups trinken, die wir am nächsten Tag in einen dicken blauen Sack schmeißen, der dann im Hinterhof in einem Container landet. Ist doch alles cool, also wo liegt das Problem? Einfach gesagt: Die Verschmutzung der Meere. Ca. 80 Prozent des Mülls in den Weltmeeren besteht nach Angaben der Kommission aus Plastik – Plastikgeschirr inklusive. Alleine in Europa entstehen jedes Jahr 26 Millionen Tonnen Plastikmüll.
Klebriges Bonbonpapier, siffige Bierdosen und bunte Müsliverpackungen (Ja, auch die Verpackungen vom fair produzierten Knuspermüsli in Bio-Qualität). Die To-Go-Kaffeebecher mit der Plastikbeschichtung muss ich wohl kaum erwähnen. Alles ist aus Plastik und schlichtweg zerstörerisch für die Umwelt.
An S-Bahn-Stationen hängen Plakate in überdimensionaler Größe, auf denen Haie mit massenhaft Müll im Maul die Aufmerksamkeit der wartenden Menschen auf sich ziehen. Knapp 220.000 Beiträge wurden bei Instagram bereits mit #safeouroceans getaggt. Immer mehr Unternehmen produzieren für die Rettung der Ozeane Schmuck und Klamotten – aus Plastik aus dem Meer. (Natürlich musste ich mir einen Bikini bestellen, der ehemals Plastik war.) Ja, überall wird für die Rettung der Ozeane plädiert. Zurecht, denn die überdimensionalen Mengen Plastik in den Weltmeeren sind absurd.