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Unglaublich lecker, überraschend vegan!
Kolumne

Vom Abschied des Sommers und dem besten Eis

Zitrone-Mohnkuchen, Heidelbeer-Lavendel, Gebrannte Mandel-Ahornsirup – in dieser Woche verabschiedet Redakteurin Alisa sich vom glorreichsten Eissommer. Und freut sich auf einen Herbst mit Eis im Bett. 

Alisa
Alisa, Redaktion

Es ist September. Irgendwo zwischen Spätsommer und Herbst sitze ich in eine Decke gemummelt auf dem Balkon und atme noch etwas vom Geruch des Sommerregens ein. In meiner Hand ein Pott Eiscreme. Wehmütig stecke ich meinen liebsten Eislöffel in den Becher und freu mich über die knackigen Schokostückchen.

Was die Hitze angeht, hat der Norden dieses Jahr wirklich alles gegeben. Kreislaufprobleme noch vor dem Aufstehen, klebrige Oberschenkel in knappen Shorts, Bahnfahrten mit dem Kopf gefangen zwischen muffigen Axeln. Mit so viel Sonne hat doch niemand gerechnet. Erst recht nicht mein Kleiderschrank, der definitiv zu wenig kurze Röcke und luftige Kleider beherbergt. Aber das nur so am Rande.

Warum dieser Hamburger Sommer trotzdem – und mit Abstand – der bisher schönste war?

Meine Gedanken hängen an den wohligen Momenten der letzten durchaus derben heißen Wochen – berauschende Festivals, Baden in der Elbe (Ich weiß, die Elbe ist kein Meer, aber was soll man machen?!) gemütliche Kaffeedates. Und Eiscreme. Unzählige Kugeln Eiscreme.

Eis und ich? Für den regelmäßigen Konsum cremiger Kugeln würde ich sogar einen Kredit in Höhe eines Kleinwagens aufnehmen. Ehrlicherweise hat In diesem Jahr auch nicht allzu viel gefehlt. Denn ein Trip zu meinem auserwählten Eisdealer auf St. Pauli stand (mehr als) wöchentlich auf der Agenda. Ja, diesen Sommer habe ich wahrhaftig mein ganzes Eisherz in die Hände von Luicella’s gelegt.

Früher war das ungefähr so: In meinem Dorf gab es für 50 Pfennig immer eine Kugel Erdbeereis, das als Zuckermatsch aus meinem Eisbecher lief. In der Theke daneben reihten Schokoladen- neben Vanilleeis. Und mit etwas Kinderglück – und zum Frust meiner Mama – knallblaues Schlümpfeeis. Wow. Aber bei Luicella’s? Bei Luicella’s gibt es Eiscreme der extra feinen Sorte.

Als Entschädigung für das Überleben der Bürotemperaturen, als Wir-wissen-nicht-was-wir-bei-der-Hitze-machen-sollen-Wochenendausflug, als mehr oder weniger romantisches Date – in diesem Jahr glich jeder Besuch bei meinem Kugelladen des Vertrauens einem perfekten Eistrip – inklusive der trüben Stimmung, wenn der Becher leer, oder die Waffel aufgegessen war.

Heidelbeer-Lavendel, Karamell-Salz, Tonka-Himbeersoße. Gebrannte Mandel-Ahornsirup, Kokos-Maracuja, Schokolade-Peanut Butter. Von der Sorte Franzbrötchen hat der ein oder andere (Hamburger) sicher auch schon mal gehört. Ich wusste nie, wo ich anfangen sollte. Und aufhören wollte ich erst Recht nicht. Als ich am für mich offiziell letzten Sommerabend in den Genuss von Zitrone-Mohnkuchen gekommen bin, war der glorreiche Eissommer ganz einfach perfekt.  

Wer bleibt schon bei Blümcheneis, wenn er Luicella’s echtes Eis haben kann? Ich sicher nicht.

Tatsächlich machen Luisa und Markus, Luiciella's Eltern der ersten Stunde, mit ihrem immer weiterwachsenden Team bereits seit 2013 fantastisches Eis. Dabei verzichten sie nicht nur auf die 08/15-Sorten, sondern auch auf künstliche Aromen, und unnötige Geschmacksverstärker – aus purer Liebe zum Eis. In den Eiswaffeln landen Kugeln aus vollkommen natürlichen Zutaten. Auf der Liste finden sich ausschließlich frische Milch und Sahne, die richtige Menge Zucker und Früchte und natürliche Bindemittel. Und auf den guten Geschmack ist Verlass – das habe ich diesen Sommer ganz einfach selbst getestet. 

Woher ich weiß, dass besonders Luisa eine wahr gewordene Eisexpertin ist? Sie hat tatsächlich an der Gelato University in Bologna – was, es gibt eine Eis-Uni? – von den besten der besten gelernt. Und bei den Eiskreationen treffen ganz klar beste Zutaten auf Intuition und Kreativität. I like!

Jetzt ist der Sommer vorbei. Etwas melancholisch gestimmt erreiche ich mit meinem Löffel den Eisbecherboden. Bevor ich die letzten Löffel Pistazie-Schokostückchen in meinen Mund schiebe, mache ich die Balkontür zu und krieche mit dem fast leeren Eisbecher unter meine Decken.

Die tröstende Nachricht für einen hoffentlich goldenen Herbst: Auch, wenn ich die genüsslichen Besuche meines Lieblingsladens erst wieder im nächsten Jahr anstrebe, so findet sich in meinem im Kühlschrank integrierten Gefrierfach immer ein Backup-Becher von Luicella’s. Denn ja, beim Supermarkt meines Vertrauens (der, der mich einmal im Jahr mit Dosenravioli versorgt) gibt es die dekadenten Eissorten in 500-ml Bechern. Genau meine Größe. Der Ladenpreis von 6 Euro – den Kleinkredit behalte ich wohl im Hinterkopf – hat auch bei mir für große Augen gesorgt, aber ich brauche Eisfeeling das ganze Jahr. Koste es, was es wolle.

Also bye, bye Sommer. Hallo Herbst. Es ist Zeit für Eiscreme im Bett.


PS: An alle Nicht-Hamburger, Hamburger in Spe oder in-naher-Zukunft-nicht-Hamburger-Touristen, vielleicht ist die Crew auf dem Weg zu Welt-Eisherrschaft. Immerhin gibt es Luicella’s Eis mittlerweile nicht nur im Becher, sondern auch am Stiel.

 

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