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Unglaublich lecker, überraschend vegan!
Kolumne

Von Tinderdates, Office-Coffee und kritischen Kaffeegedanken

Ein doofer Kaffeemoment beim Tinderdate, ein schöner Kaffeemoment in der Office-Küche – Redakteurin Alisa teilt Gedanken zu Kaffee(momenten) und entdeckt dabei hippen Cold-Brew – mit fairen Preisen für die Kaffee-Dealer. 

Alisa
Alisa, Redaktion

Mittlerweile ist es einige Wochen her, dass ich mit einem Typen auf Tinder geschrieben hab. (Gut, die App habe ich immer noch auf meinem Handy.) Er schien nett zu sein und hatte in seinem Profil auch kein Bild von sich mit einem riesengroßen toten Fisch auf dem Arm. Auch der Unterschied zwischen „das“ und „dass“ war ihm bekannt. Somit war die zweite Base aka WhatsApp recht schnell erreicht. Meine Handynummer hat trotz neuer Datenschutzverordnung mittlerweile eh die halbe Welt – auf einen weiteren Mann kommt es da auch nicht mehr an. Nach ein paar Tagen drängte er auf einen Kaffee während seiner Mittagspause. Ich hatte Urlaub. Und ich mag Kaffee. Also willigte ich ein.

(Kleiner Spoiler: Es folgen keine sprühenden Funken).

Bereits bei der Begrüßung vorm Coffee Store dachte ich: Das wird nix. Vielleicht lag es an der Wahl des Cafés - ohne irgendwelche Namen zu nennen, war es eines dieser erfolgreichen Ketten mit durchschnittlichem Kaffee. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich während des Mittagspausen-Kaffeedates maximal 20 Sätze gesprochen, dafür aber etwa 200 Mal zustimmend genickt, gelächelt und meinen selbst bezahlten Flat White mit Sojamilch geschlürft habe. Meine Reaktionen beschränkten sich auf „ah wie cool!“ und „oh wie interessant!“. Nach abgelaufener Date-Stoppuhr – 45 Minuten – und einem innerlichen Seufzer der Erleichterung meinerseits, musste ich eingestehen, dass dieser Kaffeemoment ein doofer war.

Dabei gibt es so viele schöne Kaffeemomente.

Und einer davon passiert jeden Tag, wenn ich noch vor neun Uhr in der Office-Küche auf einen Kollegen treffe, der im erst halbwachen Zustand den ersten Kaffee des Tages aufsetzt. Denn während der Kaffee in der Espressokanne anfängt zu köcheln, springt dabei (fast) immer ein entspanntes Gespräch raus. Auch mit Kollegen, die einem gar nicht so nahestehen. Schließlich haben wir zu dieser Uhrzeit das gleiche Ziel – eine volle Tasse Lebenselixier. Nach den sanften Worten am Morgen verlasse ich die drei engen Quadratmeter nicht nur mit duftendem Kaffee mit – und das ist wichtig – ganz viel Milchschaum, sondern auch mit einem wohligen Gefühl.

Kaffee verbindet eben.

Ich muss gestehen: Ich bin kein leidenschaftlicher Kaffeetrinker. Ich falle eher in die Kategorie gelegentlicher Genießer, der seine Liebe zum Kaffee mehr und mehr entdeckt. Zugegebenermaßen sackt spätestens beim dritten Kaffee auch regelmäßig mein Kreislauf ab. Und trotzdem bleibt es selten bei der romantisierten Office-Tasse am Morgen. Was soll ich sagen? Leben am Limit oder so ähnlich.

Mein liebster Kaffeemoment nach dem Kollegen-Kaffee? Der kehrt immer wieder. Und zwar immer wieder sonntags. Wenn ich mit meiner schäbigen Stempelkarte und Münzgeld im Portmonee Richtung Ottensen spaziere, um die Blessuren der vergangenen Nacht mit Kaffee zu bekämpfen. Mit etwas Glück steht meine Freundin bereits in der Schlange und bestellt leicht beduselt die Standards – für mich einen Latte Macchiato mit Milchschaumteppich. She knows me well.

Und ja, wir sind genau die Frauen, über die manch einer den Kopf schüttelt. Wir sind die Frauen, die ihr Wohnzimmer am Sonntagmorgen in ein Café verschieben. Versunken im einzigen Sofa amüsieren wir uns über die Happenings der durchtanzten Nacht ­­­– unter Tränen. In diesem Fall vor Lachen. Einzelne Wortfetzen mögen bei skeptischen Beobachtern den Eindruck erwecken, dass wir verrückt sind. Aber das ist uns egal. Denn es sind DIE schönsten Kaffeemomente.

Aber...schöne Kaffeemomente hin oder her, kommen wir zum eigentlichen Thema. Denn ob Vintage-Espressokanne im Office oder Siebträger-Maschine im Lieblingscafé – jede Tasse Kaffee hat auch ethische Konsequenzen. Und auch als mittelprächtige Kaffeedurstige ist mir das durchaus bewusst. Leider muss ich mich einmal selber tadeln, denn viele meiner unzähligen Tassen sind ethisch betrachtet gar nicht so schön. Was ich suche? "Ehrlichen" Kaffee für noch schönere Kaffeemomente.

Die Jungs von Philosoffee – das sind Benjamin, Lukas und Christian – bieten keinen Espresso an, dafür Cold Brew Coffee. Alles für die Hipster? Meinetwegen. aber die Entdeckung des Cold Brew Coffees in den Weiten des Internets hat mich sofort angefixt. Ja, ich bin leicht zu beeindrucken und muss als bekennendes Verpackungsopfer gestehen, dass allein das Design der schweren, schwarzen Flaschen mein mit Koffein versorgtes Herz hat höherschlagen lassen.

Mit dem Motto „Liebe zum Kaffee“ produziert die Berliner Crew nämlich hochwertigsten Cold Brew Kaffee. Der Koldbrew Pure – das Aushängeschild der Bande – hat genau zwei Zutaten: Wasser und Spezialitätenkaffee. Der Anbau des Kaffees ist für die drei Gründer von großer Bedeutung. Was anderes als Apu Blend aus Peru kommt den Männern nicht in die Flasche. Und deren Kaffee-Dealer? Die werden dabei mit fairen Preisen bezahlt. Zwar fehlt auf den Flaschen der offizielle Fairtrade-Stempel, doch die Herkunft vom Koldbrew Pure ist zu 100 Prozent rückverfolgbar. Ist doch ein Schritt in die richtige Richtung, oder nicht? Und ganz nach meinem Geschmack. 

Dabei sind wir beim Geschmack noch gar nicht angekommen. Von Koffeinfanatikern für Koffeinfanatiker gemacht, schmeckt der Koldbrew fruchtig, schokoladig und richtig aromatisch – absolut rund, ganz ohne meinen geliebten Milchschaumteppich. 

Die obligatorische Tasse Kaffee – beim Date, im Office, im Café – ist nicht eben nur die Liebe zum Kaffee. Sondern auch die Wertschätzung der Menschen und Produkte, die dahinterstecken. Guter Kaffee verbindet eben. Ob das Thema mit einem Cold Brew Coffee von Philosoffee beendet ist? Natürlich nicht! Ich fang gerade erst an, guten Kaffee zu entdecken. Und ihr so?


PS: Die Jungs von Philosoffee bieten auch Cold-Brew-Tonic an. Ein klares Ja zum Hipster-Dasein.

PPS: Kaffee beim ersten Tinder-Date? Ich glaube, ich bleib lieber bei Bier.

Cold-Brew-Coffee? Yes, please!

Bock auf mehr?

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