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Giovanni Ferrari
Warenkunde

Parmigiano Reggiano, Grana Padano und Pecorino – alles Käse!

Gerieben auf Pasta, geschmolzen über Lasagne oder einfach pur zum Snacken – Parmesan geht einfach immer! Aber welcher ist der Richtige? Parmigiano Reggiano oder Grana Padano? Und was ist mit dem "kleinen Bruder", dem Pecorino? Wir haben die wichtigsten Unterschiede hier für euch zusammengefasst.

Miriam
Miriam, Redaktion

ANZEIGE – in Kooperation mit Giovanni Ferrari

Zu einem authentischen italienischen Essen gehört ein Stück Parmesan genauso wie selbstgemachte Pasta, gutes Olivenöl und ein Glas Wein. Aber soll man jetzt lieber zu Parmigiano Reggiano oder doch eher zu Grana Padano greifen? Und was ist eigentlich mit Pecorino? Was genau sind die Unterschiede? Wir gehen unseren 3 italienischen Hartkäse-Lieblingen auf den Grund!

Parmigiano Reggiano und Grana Padano

Oft sieht man die beiden Käsesorten nebeneinander im Supermarktregal liegen und weiß gar nicht genau, was überhaupt der Unterschied ist. Ist doch beides Parmesan, oder? Theoretisch ist das auch richtig. Und trotzdem sind sie nicht „der gleiche Käse“. Was genau die kleinen, aber feinen Unterschiede zwischen Parmigiano Reggiano und Grana Padano sind, erfahrt ihr hier:

Grana Padano gestapelt versus Parmigiano Reggiano gestapelt
Die großen Konkurrenten: Grana Padano vs. Parmigiano Reggiano

Herkunft

Klar, sowohl Parmigiano Reggiano als auch Grana Padano stammen aus Italien. Doch jeder für sich aus unterschiedlichen Provinzen Norditaliens. 

Parmigiano Reggiano z. B.  wird nur in 5 Provinzen Italiens produziert: in Bologna, Mantova, Modena, Parma und Reggio Emilia. Nur der hier hergestellte Käse bekommt das wichtige DOP-Siegel. Dieses Siegel ist sowohl für uns Konsumenten als auch für die Hersteller vor Ort das eindeutige Zeichen, dass man ein absolutes Qualitätsprodukt in den Händen hält.

moodfoto Parmigiano Reggiano Herkunft Italien
Die Provinzen um Bologna sind das Ursprungsgebiet für den Original Parmigiano Reggiano

Damit auch der Grana Padano das DOP-Siegel des Konsortiums erhält, muss er in einer der 5 folgenden Regionen hergestellt worden sein: Piemont, Lombardei, Venetien, Trentino und Emilia-Romagna. Von Generationen vererbtes Käserei-Wissen und echte Handarbeit machen den Grana Padano zu einem absoluten Geschmackshighlight und zu einem echten Käse-Exportschlager Norditaliens.

moodfoto Grana Padano Herkunft auf gezeichneter Italienlandkarte
Der Grana Padano entstammt aus dem Norden Italiens

Produktion 

Neben der Herkunft gibt es auch bei der Produktion selbst, besonders bei der zu verarbeitenden Milch deutliche Unterschiede zwischen Parmigiano Reggiano und Grana Padano

Für einen ca. 35 kg schweren Laib Parmigiano Reggiano werden ca. 500 Liter Kuhmilch benötigt. Das Besondere: Die Milch wird direkt nach dem Melken verarbeitet und innerhalb von weniger als 2 Stunden in die Käserei gebracht. Außerdem werden die milchgebenden Kühe nur mit Heu und Gras aus der DOP-Region gefüttert. Es gibt also keine Zufütterung mit Kraftnahrung oder ähnlichem – 100 % regional eben.

Die Milch für einen Laib Grana Padano darf laut der strengen Produktionsregelungen aus maximal 2 Tagesmelkungen stammen. Bei der Fütterung der Kühe kann hier außerdem mit Maissilage zugefüttert werden.

Moodfoto Parmesan wird aus Milch gemacht
Sowohl Grana Padano als auch Parmigiano Reggiano haben den gleichen Urpsprung: Kuhmilch

Von der Labzugabe, über die Dicklegung, die Formung und das Salzen unterscheiden sich die Produktionsabläufe zwischen Parmigiano Reggiano und Grana Padano eigentlich kaum. Einzig die Zugabe von Lysozym, einem natürlichen Konservierungsmittel, ist beim Grana Padano gestattet. Das Lysozym verhindert die Bildung von Bakterien, also die Fermentierung, während der Reifung, was wiederum durch die besondere Kuh-Fütterung passieren könnte. 

Für Zahleninteressierte: Pro Jahr werden ca. 3,6 Millionen Laibe Parmigiano Reggiano und ca. 5 Millionen Laibe Grana Padano in Italien hergestellt – was für eine Zahl, oder? Wahnsinn!

Reifehalle von Parmigiano Reggiano
Das wahre Paradies echter Käsefreunde – die Reifehalle des Parmigiano Reggiano

Reifung

Für beide Käsesorten spielt das Thema Reifung eine entscheidende Rolle. Denn erst nach mehrmonatigem Liegen und Drehen der Käseräder haben sich die typischen Parmesan-Charakteristika des Käses bilden können.

Wichtig: Ein original Parmigiano Reggiano reift mindestens 12 Monate in den riesigen Reifehallen der Käsereien. Es gibt auch besonders wertvolle Laibe, die bis zu 30 Monate reifen bevor sie verzehrt werden. 

Moodfoto Parmigiano Reggiano gerieben
Dieser Parmigiano Reggiano von Giovanni Ferrari lag 24 Monate in den Reifehallen Italiens

Die Mindestreifezeit eines Grana Padano beträgt 9 Monate. Auch ein Grund für die höhere Jahresproduktionsmenge des Grana Padano im Vergleich zum Parmigiano Reggiano. Doch nur weniger als 3 % der Grana Padano Laibe reifen mehr als 20 Monate. Diese besonderen Laibe werden dann als „Grana Padano Riserva“ gekennzeichnet.

Für beide Sorten gilt nämlich: Je länger die Reifezeit, desto intensiver der Geschmack und das Aroma.

Moodfoto Grana Padano am Stück und gerieben
So sieht ein 20 Monate gereifter Grana Padano Riserva von Giovanni Ferrari aus – zum Anbeißen …

Charakteristiken

Von der Typologie und den Charakteristiken sind sich Parmigiano Reggiano und Grana Padano zwar auf den ersten Blick bzw. Biss ähnlich, aber wer genau hinsieht und probiert, schmeckt den Unterschied! Echte Kenner und Parmesan-Connaisseurs erkennen die Unterschiede, die wir hier verraten:



Farbe:

  • Parmigiano Reggiano: hellgelb bis goldgelb 
  • Grana Padano: strohgelb


Konsistenz: 

  • Parmigiano Reggiano: feinkörnig 
  • Grana Padano: grobkörnig, kristallin (ital. “grana” bedeutet auf Deutsch „Korn“) 


Geschmack:​

  • Parmigiano Reggiano: vollmundig, kräftig, nussig 
  • Grana Padano: würzig, aber milder als Parmigiano Reggiano

Grana Padano ist frisch gerieben der perfekte Begleiter für jegliche Pasta-Gerichte. Parmigiano Reggiano eignet sich neben Pasta auch super für Suppen oder Veggie-Gerichte. Beiden können auch ideal pur zum Snacken mit etwas Aceto Balsamico di Modena, frischem Obst und etwas Ciabatta gereicht werden – mehr braucht es eigentlich nicht für echte Käse-Lover!

Pecorino

Im Vergleich zu Parmigiano Reggiano und Grana Padano kommt der aromatische Pecorino leider – und unserer Meinung nach auch völlig zu Unrecht – manchmal zu kurz. Doch auch ein guter Pecorino darf in der italienischen Küche nicht fehlen – denken wir nur an Spaghetti Carbonara oder Spaghetti Cacio e pepe! Ohne Pecorino sind die definitiv unmöglich. Hier also ein paar Hintergrundinfos zu unserem Lieblings-Schafsmilchhartkäse.

Pecorino Romano am Stück auf dunklem Untergrund
Etwas Pecorino über die Pasta oder den Salat – schon schmeckt’s nach Italien

Herkunft

Klar, auch beim Pecorino wird auf traditionelle Handarbeit noch viel Wert gelegt. Im Gegensatz zu unseren bereits beschriebenen Parmesanlieblingen wird der Pecorino jedoch nicht im Norden Italiens, sondern eher in Mittel-/Süditalien hergestellt. Im Zentrum der Pecorino-Herstellung stehen die 3 Regionen: Toskana, Latium (rund um Rom) und auch Sardinien.

Herkunft Pecorino Romano mit skizzierter Landkarte Italiens
Etwas weiter südlich wird der Pecorino Romano produziert – rund um Rom – und auch auf Sardinien

Produktion

Wohl der bedeutendste Unterschied zu Parmigiano Reggiano und Grana Padano: Pecorino wird nicht aus Kuh-, sondern aus Schafsmilch hergestellt. Ein Unterschied, den man nicht nur schmeckt, sondern auch anhand der Optik des Käses direkt erkennt. Die Abläufe der Pecorinoherstellung sind denen des Parmesans dagegen relativ ähnlich: Labzugabe, Dicklegung, Formen, Salzen, Reifen. Interessant hierbei: Aus der austretenden Molke wird Ricotta gemacht! (Übrigens wird die übriggebliebene Molke bei der Herstellung des Parmigiano Reggiano als Schweinefutter für die Parmaschinkenherstellung verwendet – auch interessant, oder?)

Pecorino Romano von Giovanni Ferrari
Drin, was draufsteht: Der Pecorino von Giovanni Ferrari besteht zu 100 % aus Schafsmilch

Reifung

Mit einer Mindestreifezeit von 5 Monaten ist der Pecorino sozusagen der „Schnellste“ unter den 3 hier vorgestellten italienischen Hartkäsesorten. Aber auch hier gilt, je länger, desto aromatischer. Bis zu 1 Jahr lässt man den Pecorino daher gerne in Ruhe vor sich hin arbeiten bis zur absoluten Geschmacksperfektion.

Charakteristiken

Bei der Typologie des Pecorinos zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede im Vergleich zu Parmigiano Reggiano und Grana Padano. 


Farbe: 

  • hellgelb, fast weiß


Konsistenz:

  • leicht bröckelig


Geschmack:

  • intensiv, leicht pikant
  • passt gut zu: Trockenobst, grünem Spargel, Tomaten
Moodfoto Pecorino Romano gerapselt, gerieben, gebröselt
Egal, ob am Stück, geraspelt oder gerieben – Pecorino schmeckt!

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