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Warenkunde

Topinambur: Die unterschätzte Diabetiker-Kartoffel

Noch nie von Topinambur gehört? Das ändern wir – jetzt! Das winterliche Wurzelgemüse ist nämlich nicht nur eine süße Alternative zur Kartoffel, es gilt auch seit Hunderten von Jahren als Heil- und Wundermittel.

Valentina
Valentina, Redaktion

Topinambur, auch bekannt als Rosskartoffel, Erdartischocke oder Indianerknolle, ist zur Winterzeit einer unserer absoluten Saison-Lieblinge! Die Knollen, die optisch der Ingwerknolle ähneln, stecken voller Vitamine und Nährstoffe, die den Aufbau einer gesunden Darmflora unterstützen und aus diesem Grund von Indianervölkern in Nord- und Mittelamerika bereits seit vielen hundert Jahren als Lebens- und Heilmittel geschätzt werden.

Darüber hinaus lassen sich aus den nussig schmeckenden Topinamburknollen köstliche Gerichte zaubern. Die Knollen haben eine violette bis bräunliche Schale und weißes bis cremefarbenes Fleisch, das als Rohkost, als Beilage oder als Dessert ganz wunderbar schmeckt.

Hier erfahrt ihr alles Wissenswerte zu Nährstoffen, Einkauf und Zubereitung von Topinambur – und bekommt unsere Lieblingsrezepte mit Topinambur gleich mit an die Hand!​

Welche Nährstoffe stecken in Topinambur?

Die Wurzelknolle besteht zu einem Anteil von etwa 80 Prozent aus Wasser und ist mit schlappen 30 Kalorien pro 100 Gramm essbares Gewicht ein echtes Fit-Food. Außerdem enthält Topinambur eine Menge Vitamine und Mineralstoffe, die zur Aufrechterhaltung eurer Gesundheit beitragen. Dazu gehören:

  • Vitamin B1 reguliert den Kohlenhydrat- und Aminosäuren-Stoffwechsel
  • Vitamin B3 unterstützt die Regeneration von Nerven, Muskeln und Haut
  • Vitamin C hat antioxidative Eigenschaften und bindet freie Radikale
  • Eisen ist für den Sauerstofftransport im Blut zuständig
  • Kalium ist an der Weiterleitung von Nerven- und Muskelimpulsen beteiligt
  • Kupfer spielt bei der Bildung von roten Blutkörperchen eine wichtige Rolle​

Topinambur – die Kartoffel der Diabetiker?

Topinambur gilt auch als Kartoffel der Diabetiker. Das liegt daran, dass Topinambur im Gegensatz zur Kartoffel anstelle von Stärke Inulin enthält. 

Inulin ist ein präbiotischer Ballaststoff, der von menschlichen Verdauungsenzymen nicht abgebaut wird, sondern im Dickdarm zu kurzkettigen Fettsäuren fermentiert wird und so als Nahrungsgrundlage für viele gesundheitsförderliche Darmbakterien dient. Auf diese Weise unterstützt Inulin eine gesunde Darmflora, fördert die Verdauung, stärkt die Abwehrkräfte und ruft eben auch nur einen geringen Blutzuckerspiegelanstieg hervor – ein Vorteil für alle Diabetiker!

Ein Holztisch mit mehreren schmalen Topinamburknollen.
Topinamburknollen können dick oder dünn sein

Tipps zu Einkauf und Lagerung von Topinambur

Nicht alle Supermärkte haben das winterliche Wurzelgemüse im Sortiment. Ihr findet Topinambur von Oktober bis Mai vorrangig auf Gemüsemärkten oder in Bio-Märkten.

Beim Einkauf sollten die Knollen noch fest sein und sich nicht eindrücken lassen. Schlaffe und runzelige Knollen sind ein Zeichen dafür, dass diese nicht mehr frisch und bereits vor längerer Zeit geerntet worden sind. Die Schale kann rötlich, violett und braun bis weißlich und gelb sein. Je heller die Schale ist, desto zarter ist das Fruchtfleisch. Schwarze Stellen deuteten auf falsche Lagerung hin und von bereits gekeimten Knollen solltet ihr auch lieber die Finger lassen – diese sind bitter bis ungenießbar.

Eine Pfanne mit gebratener Topinambur und Speck.
Topinambur kann wie Kartoffeln angebraten werden

Aufgrund ihrer dünnen Schale sind die Knollen nicht besonders lange haltbar, sie verlieren schnell Wasser und beginnen zu schrumpfen. Im Gemüsefach eures Kühlschranks lässt sich Topinambur deswegen nur wenige Tage lagern. Noch länger haltbar bleiben frische Knollen, wenn ihr sie mit Wurzeln in eine mit Sand gefüllte Kiste legt und sie kühl und dunkel im Keller lagert. So habt ihr 3 Monate später immer noch was davon.

Natürlich könnt ihr Topinambur auch einfrieren, dafür die Knollen kurz in siedendem Wasser blanchieren und ab ins Gefrierfach!
Ihr wollt auch außerhalb der Saison mit Topinambur kochen oder backen? Dann greift zu Topinamburmehl, Topinambursaft oder Topinambursirup. Weitere Produkte findet ihr im gut ausgestatteten Supermarkt.

Topinambur selbst anbauen

Ihr könnt Topinambur ganz einfach selbst anbauen, denn das Wurzelgemüse gehört, was die Bodenart & Co. angeht, zu den eher anspruchslosen Gemüsesorten. Besonders wohl fühlt sich Topinambur auf sandigem, lockeren Boden an einem halbschattigen bis sonnigen Standort. Da die Pflanze unterirdisch Knollen bildet und sich so schnell im ganzen Garten ausbreiten kann, empfehlen wir euch das Anpflanzen in einem Blumentopf.

Topinambur zubereiten – mit oder ohne Schale

Good  News: Die Schale der Topinambur kann man mitessen, sodass ihr die Knolle vor der Zubereitung nicht extra schälen müsst. Weil die Topinambur jedoch recht erdig sein kann, solltet ihr sie vorher zumindest gründlich mit einer Gemüsebürste unter kaltem Wasser abschrubben. Wer Topinambur kochen möchte, sollte dafür je nach Dicke der Wurzel 15–30 Minuten Garzeit einplanen.

Da die Schale bei großen, rundlichen Topinamburknollen dicker und fester sein kann, empfehlen wir hier, die Topinambur zu schälen. Das funktioniert ganz einfach mit einem Sparschäler oder Küchenmesser. Die kleinen, holzigen Knubbel an den Enden könnt ihr wie beim Schälen von Ingwer abschneiden. Bemerkt ihr beim Schälen von Topinambur dunkle Stellen, solltet ihr diese ebenfalls großzügig mit einem Messer entfernen – genau wie beim Zubereiten der Kartoffel. Das gilt ebenfalls bei der ungeschälten Topinambur.

Ein Schneidebrett und ein Messer mit geschälten und ungeschälten Topinamburknollen.
Die Topinambur-Schale ist essbar, kann aber leicht entfernt werden

Topinambur schmeckt roh, gedünstet, gebacken, gekocht, püriert, mariniert und sogar frittiert und gratiniert. Die rohen Knollen werden an der Luft, ähnlich wie Äpfel, schnell braun, gebt daher beim Schnippeln ein paar Tropfen Zitronensaft über die angeschnittenen Knollen.

Der nussige Geschmack der Wurzelknolle kommt in Verbindung mit Butter oder Walnussöl beim Kochen oder Braten besonders gut zur Geltung, dafür das Gemüse einfach in Scheiben schneiden und ins heiße Wasser oder in die Pfanne werfen. Für einen knackigen Topinambursalat könnt ihr die gekochten Knollen in Scheiben schneiden und mit Essig und Öl marinieren. Beim Würzen gilt: Weniger ist mehr! Als Püree eignet sich Topinambur übrigens wunderbar als Beilage zu Fleischgerichten.

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