Schlicht und ergreifend: Der Mint Julep ist ein Drink ohne Firlefanz. Erfrischend, etwas süß - und tief verankert in den Südstaaten der USA. Whiskey, Minze, etwas Zucker und Eis: Mehr braucht dieser Klassiker nicht. Wir verraten euch, wie Goldfingers Hausdrink perfekt gelingt.
Solltet ihr am ersten Samstag im Mai in Kentucky unterwegs sein, könnt ihr erleben, wie tief die Liebe zu einem Drink gehen kann. Während des Kentucky Derbys, einem großen Pferderennen, gehen jährlich rund 120.000 Mint Juleps über den Tisch. Die Liebe zu diesem Cocktail geht sogar so weit, dass er in speziellen Gläsern serviert wird, auf denen alle bisherigen Derby-Gewinner zu finden sind und die natürlich jährlich erneuert werden. 1938 hat der Mint Julep seinen Siegeszug in Kentucky angetreten – und vielleicht ist einer der Gründe, warum er beim Derby so beliebt ist, dass er schon tagsüber getrunken werden kann, weil er eben nicht ganz so stark reinhaut...
Tatsächlich liegen die eigentlichen Wurzeln des Mint Julep in einer Zeit, in der Kentucky und die Südstaaten der USA noch gar nicht existierten. Das Wort „Julep“ stammt aus dem Persischen und steht für Sirup aus Rosenwasser. In Persien soll der Julep nämlich seinen Ursprung haben. Als er durch Kreuzzüge nach Europa kam, wurden die Rosenblüten durch Minze ersetzt. Damit war die Reise des Mint Juleps aber noch lange nicht beendet. Weiter ging es über den Atlantik: in den Südstaaten soll der bis dahin enthaltene Cognac erst durch Pfirsich-Brandy und um 1900 durch Whiskey ersetzt worden sein. Erst dann eroberte der Drink auch die Nordstaaten – und wurde auf Crushed Ice serviert. Manche nennen ihn - auch deshalb - den ersten amerikanischen Drink.