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Unglaublich lecker, überraschend vegan!
Reportage

Der verrückteste Winzer Südaustraliens

Olaf von FOODBOOM TRAVELER ist beim verrücktesten Winzer Südaustraliens im bekannten Weingebiet McLaren Vale eingeladen...

Marlen
Marlen, Redaktion

Mr. Athazagoraphobie? Oder einfach der verrückteste Winzer Südaustraliens!

Wir fahren ins berühmte Weingebiet von Süd Australien. Hier geben sich die bekanntesten Winzer die Klinke in die Hand, besser noch gesagt die Reben und die Trauben. Schon aus Deutschland haben wir uns einen ganz besonderen Winzer ausgesucht. Auf dem Weingut D‘Arenberg treffen wir den Winzer Chester Osborne, der vor Kurzem seinen lang ersehnten Traum erfüllt hat. Ein überdimensionaler Rubic-Würfel mit fünf Stockwerken, als Standort für sein neues Restaurant, eine Weinbar, Tasting Room und ein persönliches Museum. Am Eingang begrüßen mich Sound-Installationen, die den Wind in Sound umwandeln. Die Eingangstür ist mit 3D Fotokunst eine visuelle Täuschung und überall befinden sich so unglaublich viele kuriose Dinge und Installationen, die schwer zu beschreiben sind.

Es ist irgendwie eine Mischung aus Alice im Wunderland, Charlie in der Schokoladen-Fabrik und einem Konzert von Pink Floyd. Ich bin überwältigt! Im zweiten Augenblick fühle ich mich allerdings etwas überfordert, da mir diese Art der Glorifizierung irgendwie nicht so richtig gut gefällt. Chester hat sich da ein ganz schön krasses Denkmal gesetzt und aus Marketing Gesichtspunkten mag das auch gut funktionieren, aber ein fahler Nachgeschmack bleibt trotzdem bei mir hängen. Überall Chesters Gesicht. Auf der Kino-Leinwand, als Wachsfigur, in Stein gemeißelt, als Comicfigur, oder als Ölgemälde.

Der fahle Geschmack findet sich zum Glück nicht im Wein wieder und wenn man sich erstmal mit dem aufmerksamkeitsgestörten Ensemble arrangiert hat, dann ist es auch alles ziemlich lustig. In jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken und wenn Chester erstmal loslegt und zu erzählen beginnt, gibt es kein Ende. Ich weiß ganz ehrlich nicht, wie man auf den ganzen Kram kommt, aber ich denke da sind in der 15-jährigen Planungsphase einige Flaschen draufgegangen.

Natürlich ist Chester Osborne, der das Weingut in der vierten Generation führt, nicht nur durch seine skurrilen Ideen bekannt, sondern vor allem durch seine weltweit anerkannten und begehrten Rotweine. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Rebsorte Shiraz und den naturnahen Anbau ohne große Eingriffe in die Natur. Das bedeutet zwar weniger Ertrag, bringt aber Trauben mit enormer Fruchtkonzentration in die Gärtanks.

Die Weine haben, ganz nach Chester‘s Philosophie, natürlich die verrücktesten Namen wie zum Beispiel „The Dead Arm Shiraz“, „Stephanie, the gnome with rose tinted glasses“, oder „the athazagoraphobic cat“. Klingt mal wieder nach einer Schallplatte von Pink Floyd, ist aber teuerste Wein des Winzers und die Athazagoraphobie ist ganz einfach die Angst vor dem Vergessen werden. Wer hier wohl die Angst hat?

Bock auf mehr?

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